Was passiert, wenn ein Portfoliomanager unter das Tram kommt? Nicht, was die meisten Anleger befürchten.
„Was passiert mit dem Partisan, wenn Sie, der hauptverantwortliche Portfoliomanager, unter das Tram kommen?“ Diese Frage stellen mir potentielle Kunden regelmässig.
Meine ebenso regelmässige Antwort darauf lautet: „Dann rentiert der Partisan vielleicht noch unmerklich besser“. Und das meine ich ernst.
Selbstverständlich braucht jeder Portfoliomanager eine Stellvertretung. Das ist nicht nur gesunder Menschenverstand, sondern wird in der Schweiz auch gesetzlich verlangt. Eine „angemessene Betriebsorganisation“ ist eine Bewilligungsvoraussetzung für jeden Anlagefonds. Komme ich unter das Tram, werden alle notwendigen Tätigkeiten wie die laufende Überwachung des Portfolios, die Investition von Neugeldern oder die Auszahlung von Kunden, die Anteile verkaufen, nahtlos fortgeführt. Genauso, wie wenn ich in den Ferien bin. Auch an den tiefen Kosten und der echten Diversifikation ändert meine Abwesenheit wenig bis nichts.
Was aber passiert mit den aktiven Anlageentscheiden, wenn der vertraute Portfoliomanager ausfällt? Werden dann noch die richtigen Aktien zum richtigen Zeitpunkt gekauft? Werden die Gewinnmöglichkeiten, die Währungsbewegungen scheinbar fast täglich bieten, von der Stellvertretung noch so geschickt genützt wie bisher? Viele Anleger und Fondsmanager glauben, dass die Quelle ansprechender Renditen in gekonnten Aktienpreis-, Zins- und Währungsprognosen und darauf basierender, aktiver Handelstätigkeit liege. Schliesslich ist es das, womit die meisten Vermögensverwalter selbstbewusst werben. Wenn auch eher mit beeindruckend grossen Worten, als mit beeindruckend aussagekräftigen Zahlen.
Denn die Zahlen sagen etwas ganz anderes. In teuflisch treffenden Worten: „Several studies have shown that if active managers did nothing all year, they would increase their performance by approximately 1 percentage point. Thus, fund managers would likely improve their performance if they went on a yearlong vacation on January 1 or replaced themselves with potted ficus trees. But it isn’t easy to market yourself that way, so active managers persist in destroying wealth instead of creating it – at least for their clients.“
Woher kommt die aktive Wertvernichtung? An der Qualität der Zukunftsdeutung kann es kaum liegen, denn die Begabung für konsequente Fehlprognosen ist an den Finanzmärkten so rar wie die Fähigkeit, mit treffenden Vorhersagen systematisch Geld zu verdienen. Sonst könnte man ja einfach in umgekehrter Richtung handeln. Der entscheidende Grund liegt in den Transaktionskosten. Das sind nicht nur Bankgebühren und Brokerage Fees. Auch Umsatzsteuern und Börsengebühren gehören dazu. Am stärksten fällt in der Vermögensverwaltung aber meist die Geld-Briefspanne ins Gewicht. Das ist die Differenz zwischen dem besten Kaufs- und Verkaufsangebot. Je weniger gehandelt ein Wertpapier, je grösser das zu handelnde Volumen, und je ungeduldiger der Manager ist, desto bedeutsamer wird diese Spanne, die jede Transaktion erst einmal mit einem gewissen Verlust belastet. Dieser unangenehme Effekt wird von vielen Vermögensverwaltern massiv unterschätzt oder aus dem Bewusstsein verdrängt. Schliesslich konterkariert er ihr Bestreben, auftauchende „Markt-Opportunitäten“ mit entsprechenden Vermögensumschichtungen möglichst rasch und möglichst oft zu nutzen.
Der Partisan verzichtet auf diese aktive Wertvernichtung, soweit es nur geht. Aktiv werden bei uns alle Arten von Kosten minimiert. Aktiv und mit sehr wenigen Transaktionen aufrechterhalten und optimiert wird vor allem auch die echte Diversifikation. So werden unergiebige Risiken reduziert. Das ist das Versprechen des Partisan an seine Kunden. Aktive Renditesenkung mit kurzfristigen Zins-, Währungs- und Aktienmarktprognosen, d.h. mit Spekulation, ist hingegen nicht Teil der Strategie. Beim Partisan ist nicht der Manager, sondern das Konzept entscheidend.
Komme ich unter das Tram, nützt das dem Anleger deshalb wenig bis nichts. Selbst die faulste und passivste Stellvertretung könnte die Performance des Partisan nur unmerklich erhöhen. Zugegeben: Das ist ein Konkurrenznachteil, aber kein schwerer.