Erinnern Sie sich? Vor einigen Jahren hatte uns der Teufel erklärt, was ein Bull Market ist:
Bull Market, n. „A period of rising prices that leads many investors to believe that their IQ has risen at least as much as the market value of their portfolios. After the inevitable fall in prices, they will learn that both increases were temporary.“ (Zitiert aus The Devil’s Financial Dictionary.)
Nach dem Jahr 2022 steht zweifelsfrei fest: Der Teufel hatte recht. Die meisten Kurse, genauso wie der IQ vieler einst hochbegabter Anleger und Experten bewegen sich auf merklich tieferem Niveau. Das ist ein guter Zeitpunkt, den Teufel zur aktuellen Marktlage, zum Bear Market zu befragen:
Bear Market, n. „A phase of falling prices when you can no longer bear to think about what a fool you were for not selling your investments – which is generally a sign that you should think instead about buying more. A period of falling prices inevitably sets the stage for a period of rising prices.“
Natürlich hat der Teufel auch damit recht. Die Welt ist nicht verdammt. Und solide Unternehmen kommen regelmässig gestärkt aus schwierigen Zeiten. Dennoch wäre es für die meisten Anleger eine falsche Strategie, jetzt alles auf eine Karte, auf Aktien zu setzen. Auch in Zeiten tiefer Börsenkurse sollte man nicht mehr Risken eingehen, als man tragen kann. Denn selbst der Teufel weiss nicht genau, auf welchem Niveau ein Bear Market endet und wann genau der nächste Bull Market beginnt.
Wie immer gilt: Absolute Sicherheit gibt es beim Anlegen nicht. Grösstmögliche Sicherheit bietet echte Diversifikation. So ist es selbst in Zeiten der Inflation nicht falsch, einen Teil seines Vermögens in Cash und Qualitätsanleihen zu halten. Niemand weiss, wie lange die Phase steigender Konsumentenpreise anhalten wird. Zugegeben, eine Deflation scheint aus heutiger Sicht sehr unwahrscheinlich. Doch „sehr unwahrscheinliche“ Ereignisse haben sich in der Vergangenheit unwahrscheinlich oft ereignet. Das wird wahrscheinlich auch in der Zukunft so bleiben.