Die Aufhebung des Mindestkurses durch die SNB hat seit Donnerstag letzter Woche zu einer Aufwertung des CHF um ca. 15% gegenüber sämtlichen Fremdwährungen geführt. Damit verbunden war auch ein Kurseinbruch bei Schweizer Aktien von durchschnittlich ca. 12% (Stand per gestern Montag Abend).
Auswirkungen auf den Wert des Partisan
Diese Bewegungen haben auch den Partisan Strategie Fonds (CHF) getroffen. Aufgrund eines Fremdwährungs-Anteils von ca. 30% und einer Schweizer Aktienquote von ca. 18% hat sich der Preis pro Anteil von 107.12 (Mittwoch, 14.1.) auf 100.36 (Montag 19.1.) um -6.3% (-5.4% seit Jahresanfang) reduziert.
Diesem nominalen Verlust steht durch die starke Aufwertung des Frankens eine reale Zunahme der Kaufkraft gegenüber: mit demselben Franken-Betrag können im Ausland Güter und Dienstleistungen auf einen Schlag ca. 15% günstiger erworben werden. Dies wird beispielsweise bei Reisen ins Ausland oder auch bei Heizöl und Benzin unmittelbar spürbar. Durch die tieferen Importkosten werden über die nächsten Monate die Preise vieler Produkte merklich sinken. Netto wird diese reale Kaufkraftsteigerung den nominalen Verlust teilweise ausgleichen.
Warum nur Teil-Absicherung des Währungsrisikos?
Die Aufhebung des Mindestkurses war zwar nicht zuverlässig prognostizierbar. Sowohl das Risiko, als auch die Grössenordnung der damit verbundenen Auswirkungen waren uns jedoch bewusst. Weshalb hatten wir im Partisan unter diesen Umständen das Fremdwährungsrisiko nur teilweise, aber nicht vollständig abgesichert und damit einen Grossteil der Verluste verhindert?
Dem Risiko der Aufhebung des Mindestkurses stand das Risiko einer langfristigen Anbindung an den Euro gegenüber. Damit verbunden war das Risiko einer strukturellen Abwertung des Frankens gegenüber andern Währungen, was entsprechende Kaufkraftverluste mit sich gebracht hätte. Gegenüber dem USD hatte der Franken aufgrund des Mindestkurses seit Mitte 2014 bereits um ca.14% abgewertet. Um die Kaufkraft auch unter einem solchen Szenario zu schützen, entschieden wir uns bewusst, einen gut diversifizierten Fremdwährungs-Anteil von ca. 30% (inklusive Edelmetalle) zu halten.
Wie weiter?
Eine erste Lageanalyse bringt uns zum Schluss, dass aufgrund der unverändert guten Diversifikation des Fonds kein unmittelbarer Anpassungsbedarf besteht. Die Portfoliostruktur hat sich aufgrund der Ereignisse nur unwesentlich geändert. Ob und inwieweit die grundsätzliche Wende in der Schweizerischen Geldpolitik graduelle Anpassungen insbesondere im Fremdwährungsanteil erfordert, werden wir in den nächsten Wochen sorgfältig analysieren.
Wie beurteilen wir die Aufhebung des Mindestkurses?
Vielen unter Ihnen ist bekannt, dass wir uns – unabhängig vom Partisan – persönlich für die Aufhebung des Mindestkurses engagiert hatten. Trotz den grossen unmittelbaren Problemen, welche dies für viele Betriebe und die Schweizer Wirtschaft insgesamt mit sich bringt, glauben wir, dass der Entscheid der SNB richtig ist und den längerfristigen Interessen der in der Schweiz ansässigen Bevölkerung dient.
Interessierte finden unter Publikationen einen Artikel, den ich zusammen mit René Capitelli vor Weihnachten geschrieben hatte. Er ist jetzt obsolet geworden, zeigt aber die mit dem Mindestkurs verbundene Problematik auf.